Gesundes Hundefutter

Häufig gestellte Fragen zur Gesundheit und Ernährung Deines Hundes

Worauf kommt es bei einer hochwertigen Hundeernährung wirklich an?

Bei einer ausgewogenen und artgerechten Ernährung kommt es in erster Linie auf die Zusammensetzung des Futters an. Sie sollte sich an dem Bedarf des Wolfes als Vorfahre des Hundes in seinem Leben in der freien Natur orientieren. Hier frisst der Wolf fast ausschließlich das Fleisch seines Beutetieres, welches aber in seinem Verdauungstrakt auch pflanzliche Bestandteile enthalten kann. Er ist also durchaus in der Lage auch diese zu verdauen und für seine Ernährung nutzbar zu machen. Der Anteil liegt jedoch nur bei maximal 10%, sodass auch das Futter unseres Hundes nur diese geringe Menge enthalten sollte. Im Gegensatz zum Wolf verfügt der Hund über Enzyme, die Getreide in geringem Maße aufspalten können. Trotzdem empfiehlt es sich getreidefreies Futter zu füttern, da viele Hunde allergisch auf Getreide reagieren. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass das Futter frei von zusätzlich hinzugefügten künstlichen Zutaten ist, hierunter fallen auch Farb-, Geruchs- und Konservierungsstoffe. Diese Stoffe werden häufig hinter gesund klingenden Zutaten versteckt.
Ebenfalls von Bedeutung für eine hochwertige Hundeernährung ist die Art der Futterzubereitung. Man unterscheidet hier zwischen Trockenfutter, Nassfutter bzw. Dosenfutter und BARF.

• Barfen: Im ersten Moment erscheint das Barfen die beste Wahl zu sein, da hier kaum vorbehandelte Zutaten bei der Fütterung verwendet werden, die der artgerechten Fütterung des Hundes am nächsten zu kommen scheinen. Häufig leiden gebarfte Hunde jedoch unter Mangelerscheinungen, da für diese Art der Fütterung große Kenntnisse über den Nährstoffbedarf des Hundes Voraussetzung ist, um dem Hund wichtige Proteine, Kohlenhydrate und Fette im richtigen Mengenverhältnis und auch die für eine gesunde Ernährung zukommenden Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zukommen zu lassen. Weitere Nachteile sind der höhere Preis für qualitativ hochwertige Zutaten und die geringe Haltbarkeit.
• Trockenfutter: Hundetrockenfutter bieten nur auf den ersten Blick Vorteile. Es ist preisgünstig, leicht zu transportieren und lange haltbar. Diese Vorteile sind in erster Linie für den Hundebesitzer relevant. Schaut man sich die Futterbestandteile und die Herstellung des Futters an, so erkennt man schnell, dass dieses Futter für den Hund nicht so gesund ist, wie es die Werbung des Herstellers glauben macht. In der Regel ist der Fleischanteil deutlich unter 90%. Als preisgünstige Füllstoffe werden Zutaten, wie Getreide, Reis, Rübenschnitzel etc. zugemischt. Bei der Herstellung alle Zutaten mechanisch zerkleinert, erhitzt und dann mit hohem Druck durch Formen gepresst, um für den Hundehalter optisch ansprechende Futterkroketten zu erhalten. Bei diesem Prozess wird ein Großteil der Nährstoffe zerstört. Um Aussehen, Geschmack und Geruch wieder für Hund und Hundebesitzer attraktiv zu machen, wird bei der Herstellung dann auf diverse Zusatzstoffe zurückgegriffen, die zwar natürlich erscheinen, aber für die Gesundheit des Hundes nicht immer von Vorteil sind.
• Nassfutter: Beim Nassfutter gibt es sehr große Unterschiede. Bei vielen wird ebenso wie beim Trockenfutter mit für den Hund unvorteilhaften Zutaten getrickst. Deshalb ist es wichtig genau hinzuschauen und nicht ungeprüft den Versprechungen und bunten Bildern der Werbung zu vertrauen. Die Herstellung eines Nassfutters bietet durch eine artgerechte Zusammenstellung der Zutaten mit der Möglichkeit der produktschonenden Haltbarmachung die Chance ein hochwertiges und gesundes Futter für den Hund zu erstellen. Dieses haben sich einige Futtermittelhersteller auf die Fahne geschrieben und ein Hundefutter hergestellt, welches allen Ansprüchen der ernährungswissenschaftlichen und artgerechten Hundefütterung und des bequemen Handlings gerecht wird. Stellt man die Kosten für den hohen Fleischanteil solcher qualitativ hochwertigen Futtermittel in Relation zu preisgünstigeren, weniger fleischhaltigen Produkten, so ist auch das häufig angemerkte Argument des höheren Preises schnell zu widerlegen.

Wie ist die Zusammensetzung eines guten Hundefutters?

Ein gutes Hundefutter erkennst Du an seinen Zutaten. Sie sollten für die Ernährung des Hundes geeignet sein, d.h. den Bedarf an Nährstoffen decken. Beim Hund ist in erster Linie auf den ausreichend hohen Anteil an Fleisch zu achten. Als Fleischsorten kommen z.B. Rind, Lamm, Geflügel wie Huhn, Pute und Truthahn wie auch Fisch in Betracht. Bei Hunden mit Allergien wird auch gerne Pferd oder Ziege gefüttert. Ergänzend zum Fleisch kann das gute Hundefutter auch Gemüse, Kartoffeln, Reis, Obst und Kräuter enthalten. Hieraus erhält der Hund Kohlehydrate, Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente, die bei einer ausgewogenen Ernährung eine Rolle spielen. Der Anteil an diesen Zutaten soll aber maximal 10% der Futtermenge betragen.

Woran erkenne ich ein artgerechtes und gesundes Futter?

Ein artgerechtes und gesundes Futter erkennst Du an den Bestandteilen. Alle Zutaten sollten komplett mit den jeweiligen Prozentzahlen auf der Verpackung aufgelistet sein. Die Prozentzahlen müssen aufaddiert 100 % ergeben, ansonsten werden Bestandteile „unter den Teppich gekehrt“. Ein seriöser Hersteller, der keine ungesunden Stoffe in seinem Futter verarbeitet, hat hierfür keinen Grund. Im Gegenteil eine vollständige Deklaration ist ein Qualitätsmerkmal, welches aus werblicher Sicht bunte Bilder und markige Versprechen auf jeden Fall schlägt. Trotzdem bietet auch die vollständige Deklaration noch Möglichkeiten für den Hundebesitzer ein weniger wertiges Futter als hochwertiges zu suggerieren. Besonders bei den „Tierischen Nebenprodukt“ muss man genauer hinschauen, da hier auch minderwertige Schlachtabfälle (K3-Abfälle) verwertet werden dürfen. Man sollte auch hier darauf achten, dass diese Bestandteile präzise deklariert sind, z.B. Leber, Herz, Pansen etc. Ein weiterer Trick ist die Verwendung von Brühe im Futter, die letztendlich ja fast nur Wasser mit Fleischgeschmack ist. Die Liste ließe sich noch erheblich erweitern. Die vorgenannten Beispiele zeigen Dir aber schon, dass Du eigentlich relativ einfach erkennen kannst, welches Futter für Deinen Hund nicht geeignet ist. Hier unterstützt Dich auch gerne ein zertifizierter Futterberater.

Wie finde ich das beste Futter für meinen Hund?

Die ausgewogene Zusammensetzung des Futters mit hochwertigen Zutaten ist immer die Basis für eine artgerechte Ernährung Deines Hundes. Doch stellen sich viele weitere Fragen, z.B. im Hinblick auf das Alter, die Rasse, die Gesundheit und die Nutzung Deines Hundes. Obwohl sicherlich der Futterbedarf jedes Hundes individuell ist, gibt es eine einheitliche Linie, die nur von Fall zu Fall angepasst werden muss.

• Stellt man das Alter des Hundes in den Fokus, so findet man von den Herstellern von Hundefutter für jede Altersklasse ein spezielles Futter. Für Welpen gibt es Welpenfutter und der adulte Hund bekommt etwas anderes als der alte Senior. Betrachtet man wieder den Vorfahren unseres Hundes, den Wolf, so weiß man, dass die Hündin ihre Welpen mit dem erjagten Beutetier gefüttert und damit ausgewogen ernährt hat. Es kam bei dieser Ernährung zu keinerlei Mangelerscheinungen bei den jungen Wölfen. Auch das erwachsene Tier hat sich über seine Beute gesund ernährt. Fehlte ein Nahrungsbestandteil, z.B. ein Vitamin, Mineralstoff oder Spurenelement, so sagte sein Instinkt wie der Mangel mithilfe des natürlichen Angebotes gedeckt werden konnte. Der Instinkt ist immer noch vorhanden und der Hund wird versucht z.B. über das Fressen von Kräutern, Auslecken von Erde oder das Fressen von Tierkot einen Mangel auszugleichen. Beobachtest Du ein solches Verhalten bei Deinem Hund, solltest Du herausfinden, welche Bestandteile in der Ernährung Deines Hundes fehlen und hier Abhilfe schaffen. Nicht sinnvoll oder teilweise sogar schädlich ist vermeintlich gesunde Nahrungsbestandteile mit der „Gießkanne“ an den Hund zu verfüttern, auch wenn sich das in der Werbung noch so gesund anhört.
• Bei der Rasse oder Größe gilt das Gleiche wie beim Alter des Hundes. Grundsätzlich sollte jedes hochwertige Futter den Bedarf jedes Hundes decken. Durch die Menge und die Wahl der Sorte (z.B. Geflügel hat einen geringeren Fettanteil als beispielsweise Rind) kann dann der Individualität des einzelnen Tieres Rechnung getragen werden.
• Ist die Gesundheit des Hundes beeinträchtigt, bietet der Fachhandel für eine Vielzahl an Hundekrankheiten ein spezielles Futter an. Leider häufig mit den üblichen, grundsätzlichen Qualitätsmängel der durchschnittlichen Futtermittel, z.B. geringer Anteil an hochwertigem Fleisch, hoher Getreideanteil etc. Nur ein gesundes und ausgewogenes Futter wird die Therapie des Tierarztes oder des Tierheilpraktikers unterstützen. Leider sind die Therapeuten häufig nicht tief in die Analyse von Futtermitteln eingestiegen und empfehlen Futter, welchen Ihnen von den Futtermittelherstellern empfohlen wird. Gerade beim kranken Tier sollte der Hundebesitzer sich in die Grundzüge der Hundeernährung einlesen, um selber zu entscheiden, ob das empfohlene Futter wirklich zur Gesundung seines Hundes beiträgt.
• Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung des Hundes. Ist Dein Hund ausschließlich Dein Freizeitpartner, machst Du mit ihm Hundesport oder ist er gar Dein Arbeitskollege (Polizeihund, Rettungshund, Therapiehund…). Die unterschiedliche Leistung und Bewegung des Hundes erfordert auch ein angemessenes Futter. Der Grundbedarf kann über ein ausgewogenes Basisfutter gedeckt werden, was aber in der Futtermenge entsprechend der Leistung angepasst werden muss. Es kann auch erforderlich sein den Energiegehalt des Futters z. B. durch Zugabe von Fett oder Kohlehydrate zu erhöhen. Auch kann ein erhöhter Bedarf an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen bei großer Beanspruchung entstehen, der durch die Gabe von zusätzlichen Futterkomponenten oder Nahrungsergänzungsstoffen ausgeglichen werden kann.

Wer kann mich zu allen Themen der Hundegesundheit und -ernährung unterstützen?

Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn Du Dir ein Basiswissen über die Ernährung des Hundes aneignest. Das hilft Dir, zu erkennen welche angebotenen Futtermittel für die gesunde Ernährung Deines Hundes geeignet sind. Die Wahl des richtigen Futters stellt mittlerweile eine große Herausforderung dar, an der der Handel und seine Repräsentanten sehr gut verdienen. Dem entsprechend wird der Hundebesitzer durch bunte Bilder und teilweise nicht haltbare Versprechen zum Kauf beeinflusst. Du musst aber nicht erst ein Studium der Ernährungswissenschaften absolvieren. Es gibt viele qualifizierte Experten zum Thema Hundeernährung, die Dir helfen können die richtige Wahl für Deinen Hund zu treffen.

• Zunächst kannst Du Rat im Fachhandel suchen. Da hier aber viele Produkte zur Tierhaltung angeboten werden, ist das vorhandene Wissen zur artgerechten Fütterung und auch zu den einzelnen Produkten nicht so tief gehend. Außerdem steht der Verkauf des jeweiligen Produktes im Vordergrund nicht die individuelle Fütterungsempfehlung für die Gesunderhaltung Deines Hundes. Ein weiterer Nachteil ist, dass Du nicht dauerhaft einen Ansprechpartner für die Ernährung Deines Hundes hast. Das ist bei den folgenden Experten anders.
• Tierärzte sollten den Bedarf eines Hundes, gerade auch im Krankheitsfall kennen und das passende Hundefutter empfehlen. Häufig wird aber Futter von Herstellern empfohlen, mit denen der Tierarzt zusammenarbeiten und von denen er mitunter eine nicht unerhebliche Provision erhält. Das ist selbstverständlich legitim, sollte aber den Tierbesitzer veranlassen sich auch in diesem Fall das Futter in Hinblick auf Zusammensetzung und Qualität genau anzuschauen.
• Die Zusammenarbeit mit einem Futtermittelhersteller ist auch bei vielen Tierheilpraktikern gegeben. Der Tierheilpraktiker wird unter Umständen mehr Wert auf die artgerechte Zusammensetzung legen, da der ganzheitliche Ansatz für die Gesunderhaltung seines tierischen Patienten im Fokus steht. Trotzdem entlässt es den Tierhalter nicht aus der Pflicht sich ein eigenes Bild über das Hundefutter zu machen.
• Sehr hilfreich kann auch die Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Ernährungsberater für Hunde sein. Diese hat sich intensiv mit den Bedürfnissen an die Ernährung des Hundes beschäftigt. Darüber hinaus kennen sich sehr viele von ihnen gut mit der Gesundheit des Hundes aus. Häufig ist es aber auch hier der Fall, dass der Hundeernährungsberater mit Herstellern von Hundeernährung zusammenarbeitet. Man sollte sich also im Vorfeld davon überzeugen, dass bei der Beratung das Wohlbefinden des Hundes im Vordergrund steht und nicht die Provision des Futterherstellers. Das wird in der Regel der Fall sein, deshalb bietet die Unterstützung durch einen Ernährungsberater für Hunde viele Vorteilen, wenn man auf die gesunde und artgerechte Ernährung seines Hundes großen Wert legt.